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05- Geschichte

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Kurzfassung der tschechischen Geschichte

500-600 - Slawen

623-806 - Reich des Samo

831-906 - Großmährisches Reich - Bořivoj

894 -1085 - Přemysliden - erster tschechischer König Vratislav I.

1086 - 1306 - Přemysliden - Eliška Přemyslovna

1306 - 1316 - Luxemburger - Johann von Luxemburg

1316 - 1378 - Luxemburger - Karl IV.

1378 - 1416 - Luxemburger & Jan Hus

1417 - 1434 - Hussiten-Revolution


500-600 - Slawen

Als Slawen wird die nach Bevölkerungszahl größte Gruppe von Ethnien in Europa bezeichnet.
Einzug der Slawen in das böhmische Gebiet. Niederlassung der Tschechen unter dem Urvater Čech in der Nähe des heutigen Prags.
(Ausführlich)

623-806 - Reich des Samo

Aufstand der Slawen gegen Awaren unter dem Anführer Samo, Entstehung des slawischen Reiches - Reich des Samo.
Sieg der Slawen gegen den fränkischen König, Dagobert I. 631 bei Wogastiburg (geographisch nicht lokalisiert).
Samo, der erste bekannter Herrscher eines slawischen Bündnises stirbt ca. 658 und sein Reich zerfällt allmählich.
(Ausführlich)

831-906 - Großmährisches Reich - Bořivoj

Auf dem Gebiet des heutigen Mähren und slowakischen Nitra-Gebietes entstehen zwei, sich bekriegende Fürstentümer. Fürstentum des Mojmír und des Pribina.
Mojmír besiegt 833 Pribina und verbindet sein Fürstentum mit dem eigenem, was zu der Gründung des Großmährischen Reiches führt, zu dem auch die tschechischen Gebiete und auch die Lausitz, Schlesien, Pannonien (das heutige Ungarn) und Transtheissia (Teil des heutigen Rumänien) gehören.
Dem fränkischen König Ludwig II.(später auch Ludwig der Deutsche genannt) wird Mojmír zu mächtig und so zieht er 846 gegen Mähren und setzt Mojmir ab und dessen Neffen Rastislav ein, von dem er sich größere Vasallentreue erhoft.
863 kommen Cyril und Metoděj (Kyrill und Method) zwei Brüder aus Thessaloniki vom byzantischen Kaiser Michael III. entsandt, nach Mähren. Sie übersetzen die Bibel ins Slawische und sind hier als Slawen-Apostel tätig.
Rastislav teilt das Reich und überläßt das Nitragebiet seinem Neffen Svatopluk I.

Der tschechische Fürst Bořivoj aus dem Přemysliden-Geschlecht heiratet 874 die 15-jährige Ludmila (die später heiliggesprochen wird), Tochter des sorbischen Fürsten Slavibor. Beide werden 882 von dem Slawen-Apostel Metoděj in Mähren getauft. Bořivoj wird als der Gründer der Prager Burg angesehen, regiert aber unter der Herrschaft Mährens. 888 stirbt Bořivoj und über die Tschechen regiert Svatopluk.

Unter dem Druck der heranziehenden Ungarn und der Sreitigkeiten unter den Svatopluks Söhnen zerfällt 906 das Großmährische Reich.
(Ausführlich)

894 -1085 - Tschechische Staatlichkeit - Přemysliden - erster tschechischer König Vratislav I.

Nach Bořivojs Tod 894 übernimmt die Herrschaft der nun volljährige Spytihněv, der 895 Schutz des Frankenreiches sucht und sich damit aus dem mährischen Svatopluks Machtbereich löst. Spytihněv regiert bis 915. Nach seinem Tod übernimmt sein jüngerer Bruder Vratislav die Herrschaft. 906 heiratet er Drahomira aus Stodor, mit der er 7 Kinder hat, darunter Václav und Boleslav.
Nach seinem Tod am 13.Feb.921 kommt es zu einem, wahrscheinlich politischen Streit zwischen der Ehefrau Drahomíra, die zwischenzeitlich die Macht übernimmt und der Mutter Vratislavs, Ludmila, der die Erziehung des ca. 14-jährigen künftigen Fürsten Václav obliegt. Am 15.Sept.921 wird Ludmila ermordet (später heilig gesprochen). 924 übernimmt Václav die Herrschaft. Sein Bruder Boleslav ist ein Gegner seiner Politik und läßt ihn am 28.Sept.935 ermorden. Václav wird später als Märtyrer heilig gesprochen und wird seit dem als heiliger Václav und tschechischer National-Patron verehrt.
Boleslav unterwirft oder vernichtet andere tschechische Stämme, regiert expansiv und erkämft sich Schlesien, Krakau und Mähren und läßt die ersten Prager Denaren prägen. Boleslav stirbt ca. 967.
Seine Nachfahren regieren und bekämpfen sich gegenseitig, unterwerfen und befreien sich von den Nachbarn bis zum Antritt von Vratislav II., Sohn Břetislavs I. (Brüder: Spytihněv II., Konrad I. aus Brünn, Oto aus Olmütz und Bischof Jaromir). Für seine Verdienste gegenüber Kaiser Friedrich IV. erhält er die Königs-Krone und wird befreit von bisherigen Zahlungen.
Am 15.Juni 1085 wird Vratislav II. auf der Prager Burg vom Erzbischof von Trier Egilbert als Vratislav I. zum tschechischen und polnischen König gekrönt.
(Ausführlich)

1086 - 1306 - Přemysliden - Eliška Přemyslovna

Nach dem Tod Vratislav I. 1092 besteigt den Thron sein Bruder Konrad von Brünn, aber bereits im gleichen Jahr nach seinem Tod, Břetislav II. der Sohn Vratislav I., der im internen Kampf der Premysliden gegen seinen Vater kämpfte. Die Kämfe um den Thron gehen jedoch auch unter seinem Sohn Bořivoj II. mit den Premysliden aus Mähren weiter. Alle Thron-Besteiger aus dieser Zeit aufzuzählen, würde die Übersichtlichkeit sprengen.
Wichtiger Thronfolger ist jedoch Přemysl Otakar I. (*1167,+1230) als tschechischer König in der Zeit 1198-1230. Durch seine aktive Einmischung in die Kämpfe um die Kaiserkrone zwischen Staufen und Welfen, erhält er von beiden Seiten die Bestätigung des vererbbaren königlichen Titels durch die Goldene Bulle von Sizilien. Unter seinem Enkel Přemysl Otakar II, seinem Sohn Vaclav II. wurde die Macht des Königreiches gefestigt und unter dem letzten Přemysliden Vaclav III. (+1289,+1306) tschechischer, polnischer und ungarischer König erreichte das Machtgebiet der Přemysliden ihre größte Ausdehnung, vom Baltischen Meer bis nach Ungarn. Mit seiner nie geklärten Ermordung 1306, ohne männliche Nachkommen, erlischt nach ca. 500 Jahren die Dynastie der Přemysliden.
Als Erbinen des tschechischen Thrones gelten seine Schwestern, Töchter Vaclav II., die polnische Erbin Eliška Rejčka (Ryksa Elzbieta), Anna Přemyslovna und Eliška Přemyslovna.
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1306 - 1316 - Luxemburger - Johann von Luxemburg

Die Wahl des nächsten Königs durch den tschechischen Adel fällt auf Ehemann der Anna Přemyslovna, Jindřich Korutanský (Heinrich von Kärnten). Habsburger Albrecht I. als römischer König, erklärt jedoch gesetzwidrig tschechische Länder als verweistes Lehen und vergibt es an seinen Sohn Rudolf I. Der zieht mit seinen Soldaten gegen Prag und bringt mit Geld einen Teil des tschechischen Adels auf seine Seite. Rudolf I. heiratet die Witwe Eliška Rajčka, bestätigt die alten Privilegien einschließlich der Bulle von Sizilien und bekommt den Thron. Bereits 1307 stirbt er und der geflohene Jindřich Korutanský kehrt zurück und übernimmt die Macht.
Der Adel ist mit seinem König unzufrieden und bittet den Kaiser Heinrich VII.(Luxemburger) seinen 14-jährigen Sohn Johann von Luxemburg mit der 18-jährigen Schwester des ermordeten Königs Václav III. Eliška Přemyslovna, zu verheiraten und ihm den tschechischen Thron zu übertragen. Die Krönung findet zusammen mit Eliška am 7.Febr.1311. Wie vom Adel erhofft erweist, sich Jan Lucemburský (Johann von Luxemburg) seines Alters wegen als schwacher König, was auch die Königin im Geiste der Přemysliden ausnützen will. Die Ehe verläuft problematisch und der König glänzt mit Abwesenheit. Nur die Reichskasse wird von ihm für seine zahlreichen Italien-Kriege immer wieder geplündert. Am 14.Mai 1316 wird der erste Sohn Václav geboren - der spätere Karl IV.
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1316 - 1378 - Luxemburger - Karl IV.

Václav bekommt auf dem französischen Hof 1323-30 eine umfassende Erziehung und spricht fließend 5 Sprachen. Den Namen Karl erhält er von seinem Firmpaten, den französischen König Karl IV.
Bereits 1331 zieht er mit seinem Vater gegen Italien. 1334 wird er Markgraf von Mähren und nach der Erblindung seines Vaters 1341 übernimmt er die Verwaltung des tschechischen Königreiches und leitet Renovierungen und Baubeginn des St. Veitsdoms auf der Prager Burg ein. 1344 erreicht er die Erhebung des Prager Bistums zum Erzbistum. In der Schlacht von Crécy 1346 stirbt sein Vater.
1346 wird er in Bonn zum römischen, 1347 in Prag zum tschechischen König und 1349 in Aachen erneut zum römischen König gekrönt. Am 5. April 1355 erhält er in der St.Peter-Basilika in Rom die Kaiserkrone.
Unter seiner Herrschaft wird 1348 die erste Universität in Mitteleuropa - die Karlsuniversität gegründet, an der auch in tschechischer Sprache gelehrt wird. Für die Aufbewahrung der königlichen und kaiserlichen Insignien Läßt er die Burg Karlštejn bauen und gründet die Prager Neustadt. Prag wird zur Großstadt, einer der größten Städte des damaligen Europa und der Hauptstadt des Heiligen römischen Reiches. 1357 beginnt der Bau derKarlsbrücke
Unter seiner Herrschaft wird die Goldene Bulle 1356 verabschiedet, die das Wahlverfahren des römischen Königs und die Anzahl der Kurfürsten regelt und vor allen Dingen die Hervorstellung des tschechischen Königs und die Unabhängigkeit der Länder der tschechischen Krone.
1373 kauft Karl IV. von den Wittelsbachern die Mark Brandenburg und als Nachfolger der Přemysliden-Dynastie (mütterlicherseits) läßt er auch Vyšehrad, die 2. Prager Burg renovieren und hier traditionsgemäß die Bast-Schuhe des sagenhaften Stammvaters Přemysl Oráč ( Přemysl der Pflügler) aufbewahren.
Am 29.Nov.1378 stirbt Karl IV. auf der Prager Burg und das Reich wird unter seinen Söhnen Václav IV., Zikmund (Sigismund)-ab 1373 ungarischer König und Jan (Johann)-Markgraf von Brandenburg und Herzog von Görlitz geteilt.
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1378 - 1416 - Luxemburger & Jan Hus

Václav IV. wird bereits 1363 zu Lebzeiten seines Vaters Karl IV. als 3-jähriger zum tschechischen König und 1376 als 15-jähriger zum römischen König gekrönt. Nach dem Tod seines Vaters wird er dessen wenig erfolgreicher Nachfolger. U.a. läßt er den Beichtvater seiner Frau, Jan Nepomucký (Johann von Nepomuk) foltern und in der Moldau ertränken, da er das Beichtgeheimnis nicht preisgibt. Unter den Luxemburgern brechen Machtkämpfe aus und Václav IV. wird 1400 als römischer König abgesetzt und von seinem Bruder Zikmund (Sigismund) 1402 inhaftiert.
Zikmund (Sigismund) wird 1411 zum römischen König gekrönt.
In der Betlehem-Kapelle in Prag beginnt der Hochschulpedagog (seit 1398 an der Karlsuniversität und 1409-1410 ihr Rektor) und Reformator Jan Hus mit seinen Predigten. Er bezieht sich auf die Lehren des Oxforder Theogen John Wyclif und fordert die Abkehr der Kirche von Besitz und weltlicher Macht und setzt sich für die Kommunion in beiderlei Gestalt ein (Brot und Wein, der Kelch wird später das Zeichen der Hussiten). Erst 100 Jahre später wird Martin Luther als der nächste kirchlicher Reformator in die Geschichte eingehen.
1411 wird Jan Hus von Papst Johannes XXIII. gebannt, exkommuniziert und der Stadt Prag verwiesen. Auf das Betreiben König Zikmund (Sigismund) wird vom Papst das Konzil von Konstanz einberufen um Ketzer wirksamer zu bekämpfen. Jan Hus soll seine Lehren beim Konzil darlegen und der König verspricht ihm freies Geleit. In Konstanz wird Jan Hus jedoch festgenommen und da er seine Lehren nicht widerruft, verurteilt und im Beisein des Königs am 6.Juli 1415 am Scheiterhaufen als Ketzer verbrannt. Das gleiche Schicksal ereilt am 30.Mai 1416 in Konstanz auch seinen Weggefährten Jeroným Pražský (Hieronymus von Prag).
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1417 - 1434 - Hussiten-Revolution

Der neugewählte Papst Martin V. stellt sich scharf gegen die Kommunion in beiderlei Gestalt und droht mit einem Kreuzzug gegen die Hus-Anhänger. Die Karlsuniversität in Prag erklärt Anfang 1417, entgegen dem strengsten Verbot der Kirche, die Kommunion in beiderlei Gestalt für legitim. Immer mehr Prediger halten Gottesdienste im Geiste des Reformators Jan Hus.
Am 30.Juni 1419 kommt es nach der Messe des Hussiten-Predigers Jan Želivský in der Kirche Maria Schnee in Prag zu einem Auflauf der Hussitenanhänger und dem Stürmen des Neustädter Rathauses. Die Stadträte werden aufgefordert, die inhaftierten Hussiten-Anhänger frei zu lassen. Nach ihrer Weigerung, werden sie kurzerhand aus dem Fenster geworfen.
Dieser Erster Prager Fenstersturz geht als der Anfang der Hussiten-Revolution in die Geschichte ein. Der bereits kranke König Václav IV. erleidet infolge der Ereignisse einen Schlaganfall und stirbt am 16.August 1419. Der Nachfolger auf dem tschechischen Thron wird mit der Zustimmung des Adels sein Bruder Zikmund (Siegesmund).
Anfang des Jahres 1420 geht die Verfolgung der Hussitten weiter und gipfelt im ersten Kreuzzug gegen die Hussiten. Der wird erfolgreich abgeschlagen und ihm folgt die Gründung des Hussiten-Zentrums, der Stadt Tábor, ca. 90 km südlich von Prag. An der Spitze der Hussiten steht Hauptmann Jan Žižka (*1360, +1424).
Bis zum Jahr 1434 finden viele Schlachten der Hussiten gegen die Kreuzritter mehrerer Kreuzzüge aber auch Plünderungen und Zerstörungen von katholischen Kirchen und Kloster, darunter leider auch die Zerstörung der 2.Prager Burg, dem Vyšehrad. Am 11.Oktober 1424 stirbt Jan Žižka während eines Angriffs gegen vom König Zikmund beherrschtes Mähren. Nachfolger Jan Hvězda, genannt Bzdinka, vereinigt Žižka-Weisen und osttschechische Radikale.
Die Schlacht bei Lipany am 30.Mai 1434 zwischen den gemäßigten Hussiten, des katholischen Adels, der Landwehr und städtischen Truppen auf der einen und den radikalen Hussiten-Weisen und Taboristen auf der anderen Seite beendet mit der Niederlage der Radikalen die Hussitenkriege.
(Ausführlich)

In Bearbeitung

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