02 - Ansichten
Am einfachsten kommt man zum Vyšehrad vom Wenzelsplatz-Museum mit der Metro Linie C - Haltestelle Vyšehrad direkt am Ende der Nusle-Brücke.
Vyšehrad ist Festung auf einem Felsen, der hier 42m hoch aus der Moldau herausragt. Es ist eine historische National-Kulturstätte, die mit mythischen Sagen verknüpft ist und demnach vom tschechischen Fürsten Krok, dem direkten Nachfolger des Urvaters Čech, als Herrschersitz etwa im Jahr 450 erbaut. Sie war auch der Sitz seiner Tochter, der Fürstin Libuše, die die Gründung der Prager Burg und ihren glorreichen Aufstieg voraus sah.
Nachweisbar ist die Burg aber erst ab dem 10.Jh. Ab 1070 siedelte hier der erste tschechische König Vratislav II. der wegen Zwistigkeiten mit seinem jüngeren Bruder, dem Prager Bischof Jaromír, die Prager Burg verlassen hat. Vyšehrad diente dann bis 1140 als Herrschersitz. Der letzte Herrscher war Soběslav I.
In der Zeit wurde die Kirche des hl. Peter und Paul und das Vyšehrader Kollegialkapitel gegründet. Außerdem wurde auch die St-Martins-Rotunde errichtet, die ebenfalls noch bis heute steht.
Nach der Verlegung des Herschersitzes zurück auf die Prager Burg, verfiel langsam die Vyšehrader Burg. Neue Glanzzeit erreichte sie unter dem tschechischen König und römischen Kaisser Karl IV. Vyšehrad wurde mit an die Befestigung der Neustadt angebunden, der königliche Palast umgebaut und die kulturelle Tradition in Bezug auf den tschechischen heiligen Václav und die Přemysliden erneuert. In der Krönungsordnung bestimmte Karl IV. Vyšehrad als den Ausgangspunkt des Krönungszuges über den Viehmarkt (Karlsplatz), die Altstadt und die Karlsbrücke zur Prager Burg, den er selbst als erster bei seiner Krönung am 1. Sept. 1347 anführte. Die Burg Vyšehrad war auch der letzte Sitz seiner Mutter, der Königin Eliška Přemyslovna, die hier am 28.Sept.1330 verstarb.
Nach dem Tod Karl IV. war Vyšehrad hauptsächlich eine Priesterstadt in der über 100 Gestliche mehr als 10 kirchliche Räume betreuten.
1420 wurde Vyšehrad von den Hussiten erobert und nahezu vollständig zerstört. Es stehen neben der Kirche des hl. Peter und Paul und der Hl.Martin-Rotunde nur noch wenige Gebäude des Vyšehrader Kapitels.
Vyšehrad wurde auch noch 1648 beim Angriff der Schweden schwer beschädigt und 1654-1580 zu einer Barock-Festung ausgebaut. 1866 dann als Festung aufgehoben und als ein Stadtviertel in die Stadt Prag eingegliedert.
An der Hl.Peter und Paulskirche entstand ein Friedhof, der seit dem 19.Jh. als Ruhestätte für bedeutende und berühmte tschechische Persönlichkeiten dient. Im östlichen Teil steht eine gemeinsame Gruft der bedeutendsten Nationalrepresentanten, genannt Slavin.
Heute ist Vyšehrad eine Gedenkstätte der ruhmreichen Vergangenheit des tschechischen Volkes.
Ausführliche Beschreibung.
Es ist aber auch ein sehr schöner Park mit einer großartigen Aussicht und einigen Restaurants, einladend zum Verweilen.
Auf der Internetseite www.praha-vysehrad.cz befindet sich ein übersichtlicher Plan der Festung und eine schöne Virtual tour(engl.).
Nach der Besichtigung kann man durch das untere Ziegel-Tor durch die Straße Vratislavova bis zur Moldau und der Vyšehrad-Eisenbahnbrücke, dem Rašinovo nábřeží - Rašin-Ufer und der Straßenbahnhaltestelle Výtoň, gehen.
Oder, wenn man noch gut zu Fuß ist, und den Park Folimanka und Augustinen-Kloster besuchen möchte:
Hierzu geht es von dem Ziegeltor durch die Vratislavova nur bis zu der ersten Biegung und rechts in die Přemyslova und dann gleich rechts in die Neklanova und dann so weit bis es links durch eine Unterführung zum Ostrčilovo nám. geht. Hier beginnt der Park Folimanka. Dann durch den Park und anschließend über die Nusle-Brücke zurück zu der Metrostation.