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Neustadt-Spaziergang - Karlsplatz, Emauzy, Nationaltheater (Anfang)
Die Hauptverbindung zum Karlsplatz ist die Straße Vodičkova von der Mitte des Wenzelsplatzes aus, als Verlängerung der Straße Jindřišská, die vom Heuwiegeplatz - Senovážné náměstí genau gegenüber in den Wenzelsplatz mündet.
Das ist die Achse, die im Mittelalter die drei wichtigsten Märkte der Neustadt verband - Karlsplatz, damals Viehmarkt, Wenzelsplatz, damals Roßmarkt und den Heuwiegeplatz, damals Heu- und Getreidemarkt.
Der Wenzelsplatz ist wieder unser Ausgangspunkt und durch die Vodičkova erreichen wir bequem zu Fuß den Karlsplatz.
Die Straße Vodičkova trägt ihren Namen unverändert seit ca. 500 Jahren, nach einem reichen Metzger Jan Vodička, der im 15.Jh. das größte Haus in der damaligen Straße bewohnte. Auch die Namen der Nebenstraßen dürften aus der Zeit oder sogar etwas früher stammen - V Jámě (In der Grube), Nad Jámou (Über der Grube), Na Louži (In der Pfütze), V Močále (Im Sumpf) usw.
Die Straße wird von interessanten Häusern gesäumt, die etwas genauer anzuschauen sich bestimmt lohnt. Sie mündet am Ende in den Karlsplatz. An der Ecke steht der Neustädter Rathausturm, den man schon vom Weiten sieht. Der Turm ist zugänglich und bietet eine schöne Aussicht über die Neustadt und noch weiter.
Der Karlsplatz trägt seit 1848 den Namen des Karl IV, der die Neustadt 1348 gründete und den Platz als Viehmarkt anlegen ließ. Zu damaliger Zeit war es der größte in Europa mit einer Fläche von 130x500m.
Seit 1863 besteht der Platz größtenteils aus einem Park, der durch 2 Straßen durchquert wird - Kornsgasse - Žitná und Gerstengasse - Ječná, was darauf hindeutet, daß hier auch Getreide vermarktet wurde.
Die Ječná kommt vom Platz des Friedens - Náměstí Míru im Stadteil Vinohrady und führt zur Moldau und der Jirásek-Brücke. Dort an der Ecke des Jirásek-Platzes steht Das Tanzende Haus - Tančící dům.
Den nördlichen Abschluß des Platzes bildet das Neustädter Rathaus - Novoměstská Radnice, das mit seinem Flügel in die Vodičkova 1377-98 entstand und der Flügel mit der Front zum Viehmarkt 1411 erbaut wurde. Der 70m hohe Turm wurde 1452-56 errichtet.
Hier erfolgte der 1. Prager Fenstersturz.
Am 30.Juli 1419, nach einer Messe des hussitischen Predigers Jan Želivský in der Kirche Jungfrau Maria Schnee, setzte sich ein Prozessionszug von mehreren tausend Neustädter unter seiner Führung zum Rathaus um die Freilassung ihrer reformatorischen Gefangenen zu verlangen. Nach der Weigerung der katholischen Ratsherrn und Richter, wurden diese aus den Fenstern geworfen und erschlagen. Dies sollte den Beginn der 15 Jahre dauernden Hussiten-Kriege bedeuten. Die Aufregung darüber, soll auch den Herztod des Königs Václav IV. verursacht haben.
Am südlichsten Ende des Platzes führt die Straße Vyšehradská am Botanischen Garten Na Slupi vorbei schräg zur Moldau und der Vyšehrad-Eisenbahnbrücke. Gleich an der Ecke des Karlsplatzes ist der Eingang zum Garten der Kirche St.Johannes von Nepomuk am Felsen - Kostel sv. Jana Nepomuckého na Skalce. Der Eingang zu der Kirche über eine Freitreppe befindet sich bereits in der Vyšehradská. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite geht eine kleine Straße Na Slovanech zum Kloster Emauzy.
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